Sparen liegt europaweit im Trend

Rund 150 Milliarden Euro – 37 Prozent mehr als im Vorjahr – legten die Bundesbürger 2020 auf die hohe Kante. Die Coronapandemie mit ihren wirtschaftlichen Verwerfungen hat einerseits das Sicherheitsbedürfnis erhöht. Andererseits wurden und sind die Konsummöglichkeiten stark begrenzt, von Urlaub über Kultur bis hin zu Shopping.

In anderen europäischen Ländern machten die Sparbemühungen einen noch größeren Sprung: in Spanien um 38, in Frankreich um 72, in Großbritannien sogar um 170 Prozent. Der Eurozonen-Durchschnitt lag bei 48 Prozent. Und damit sind nur die neuen Einlagen auf Giround Sparkonten des Währungsraums erfasst. Dort liegen nun, den Niedrigzinsen zum Trotz, insgesamt circa 8,3 Billionen Euro. Hinzu kommen noch andere, renditestärkere Assets wie Aktien oder Sachwertanlagen.

Die Bundesbank vermeldete für 2020 einen Anstieg der Sparquote in Deutschland von 10,9 auf 16,3 Prozent, ein Rekordwert. In dieser angesammelten Kaufkraft liegt auch die – an den Börsen bereits eingepreiste – Erwartung begründet, dass die Konjunktur nach einer
Normalisierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens durch Nachholeffekte kräftig
durchstartet.

Burn-out-Risiko erneut gestiegen

Laut einer Gallup-Umfrage fühlen sich 35 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland „innerlich ausgebrannt“. In den Vorgängerumfragen der letzten Jahre hatte dieser Wert noch bei rund einem Viertel gelegen. Womöglich hat die dauerhafte Arbeit im Homeoffice – mit ständiger Erreichbarkeit und sozialer Isolation – Anteil daran. Dafür spricht ebenfalls, dass die Fehlzeiten wegen psychischer Leiden wie Depressionen, Angst- und anderer Belastungsstörungen sich im Pandemiejahr 2020 gegenüber 2018 verdreifacht und damit einen Rekordwert erreicht haben.

Damit dürfte sich mittelfristig auch der Anteil der Berufsunfähigkeitsfälle weiter erhöhen, die auf die Psyche zurückgehen. Schon jetzt liegt er bei knapp einem Drittel, womit „Erkrankungen des Nervensystems“ den Hauptgrund für einen vorzeitig erzwungenen Ruhestand stellen. Im Falle einer Berufsunfähigkeit ist von der Rentenversicherung nicht viel zu erwarten. Trotz des hohen Risikos haben viele Erwerbstätige noch nicht privat für diesen Worst Case vorgesorgt.

Nullzinsen drücken weiter auf Lebensversicherungs-Überschüsse

Die anhaltende Nullzinspolitik in der Eurozone erschwert es den Lebensversicherungen zusehends, mit Hochsicherheits-Geldanlagen Überschüsse für ihre Kunden zu erwirtschaften. Laut einer Studie der Ratingagentur Assekurata sank die durchschnittliche laufende Verzinsung klassischer Lebensversicherungspolicen zuletzt auf 2,14 Prozent, nachdem sie vor einem Jahr noch 2,29 Prozent betragen hatte. In die Analyse flossen Daten von 47 Versicherern ein, die gemessen am Prämienvolumen für 69 Prozent des Gesamtmarktes stehen.

Konsequenz dieser Entwicklung ist die Abkehr von der 100-Prozent-Beitragsgarantie, wie sie immer mehr Versicherer vollziehen. Mit mehr Freiheit in der Kapitalanlage, insbesondere auch an den Börsen, lassen sich höhere Renditen für die Versicherten erzielen. Diese Freiheit bringt die jüngste Generation von Lebensversicherungen, die als Neue Klassik bezeichnet wird, mit. Im Gegenzug garantiert sie nicht mehr die volle Beitragssumme. Die Neue Klassik ist laut Assekurata „auf dem Vormarsch“.

Rechtsschutz gefragt wie nie – und vermutlich bald teurer

Um rund 40 Prozent schnellte die Zahl der Google-Suchanfragen nach Rechtsschutz im
Pandemiejahr 2020 nach oben. Zu einem großen Teil dürfte der Anstieg auf das Streben nach arbeitsrechtlicher Absicherung zurückgehen, das durch die Corona-Verwerfungen gewachsen ist. Die verordneten Beschränkungen führen ebenfalls zu einer Vielzahl von Prozessen. Unklar ist noch, wie weit auch das Risiko von Impfschäden das Interesse an Rechtsschutzversicherungen nach oben treibt.

Fakt ist jedenfalls, dass die Versicherer in jüngerer Zeit stark in Anspruch genommen wurden. Zum neuen Streitpunkt Corona-Krisenmaßnahmen kommen schon länger bestehende rechtliche Baustellen – etwa der Diesel-Skandal, der die Rechtsschutzanbieter zig Millionen Euro kostet. Damit nicht genug: Zum 1. Januar ist das reformierte Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) in Kraft getreten, mit dem die Anwaltshonorare angehoben werden. Der Versicherer Gesamtverband GDV schätzt, dass der Kostensprung circa 13 Prozent betragen wird. Als Konsequenz aus all diesen Faktoren dürften die Beiträge für Rechtsschutzpolicen in naher Zukunft steigen. Für betroffene Kunden könnte sich dann ein Tarif mit höherer Selbstbeteiligung oder ein Anbieterwechsel lohnen – hier helfen Versicherungsmakler mit neutraler Beratung weiter.

Was genau ist eigentlich ein AIF?

Im Zuge der Zinsflaute richten immer mehr Privatanleger ihr Augenmerk auf Sachwerte –
Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Rohstoffe, Edelmetalle etc. Dabei taucht unweigerlich ein Kürzel regelmäßig auf: AIF. Es steht für alternative Investmentfonds, was landläufig gern mit „geschlossene Fonds“ übersetzt wird. Zutreffend ist diese Wahrnehmung insofern, als grundsätzlich alle geschlossenen Fonds laut Kapitalanlagegesetzbuch AIFs sind. Falsch ist sie aber, da es auch offene AIFs gibt, meist Immobilienfonds, Hedgefonds oder Spezialfonds.

Definiert werden AIFs ex negativo: Alle Fonds, die keinen „Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ (OGAW) im Sinne der EU-Richtlinie zur Anlage in Wertpapieren darstellen, sind AIFs. Entsprechend breit gefächert ist die AIF-Landschaft. Die verbindende Klammer besteht in aller Regel darin, dass die Vehikel die Mittel mehrerer Anleger zur Realisierung von Großprojekten einsammeln und einsetzen. AIFs finanzieren also immer Sachwerte – sind aber nicht die einzigen Fonds, die Sachwerte finanzieren. Denn auch Aktienfonds erwerben und verwalten Sachwerte.

Vier von fünf Sterbegeldversicherungen überzeugen

Eine Bestattung kostet in Deutschland, in einfacher Ausführung, im Durchschnitt rund 8.000 Euro. Fällig werden neben Bestattungskosten und dem Kaufpreis für Sarg bzw. Urne und Grabstein auch Friedhofsgebühren und natürlich die Kosten der Trauerfeier (die ja
voraussichtlich in einigen Monaten wieder in gewohntem Rahmen stattfinden können wird).

Wer seine Angehörigen nicht in einer Zeit tiefer Trauer mit solchen Ausgaben noch zusätzlich belasten will, kann mit einer Sterbegeldversicherung vorsorgen. Sie zahlt beim Tod der versicherten Person eine vorher vereinbarte Summe aus und bietet in vielen Fällen überdies verschiedene Assistance-Leistungen an.

Das Analysehaus Morgen & Morgen hat kürzlich 105 Tarife von Sterbegeldversicherern unter die Lupe genommen – und dem Markt ein gutes Zeugnis ausgestellt: 83 Angebote wurden mit „ausgezeichnet“ (32) oder „sehr gut“ (51) bewertet. Nur ein Tarif fiel mit der Note „schwach“ durch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis blieb dabei zwar außen vor, die Prämienhöhe wurde als nicht einbezogen. Doch die Kunden können sich mit diesem unabhängigen Testat darauf verlassen, bei den meisten Anbietern ordentliche Qualität zu erhalten.

2021 bietet die Chance auf mehr Rente „zum Nulltarif“

Mit Jahresbeginn ist der Solidaritätszuschlag auf die Einkommenssteuer für rund 90 Prozent der Steuerzahler weggefallen. Damit haben mehr als 33 Millionen Bundesbürger je nach Einkommen pro Jahr zwischen 100 und 900 Euro mehr im Portemonnaie. Eine perfekte Gelegenheit, ohne spürbaren Mehraufwand die private Altersvorsorge deutlich aufzustocken und sich so einen angenehmeren Ruhestand zu sichern. Bekanntermaßen steuern Millionen Menschen hierzulande auf die Altersarmut zu, wenn sie ihre gesetzlichen Rentenansprüche nicht mit eigenen Sparbemühungen ergänzen.

So spielen denn auch etwa zwei Drittel der Deutschen laut einer aktuellen Umfrage mit dem Gedanken, die Soli-Ersparnis zum Stopfen der Altersvorsorge-Lücke einzusetzen. Das scheint auch dringend nötig zu sein, denn nur jeder dritte Befragte legt momentan mehr als 200 Euro fürs Alter zurück. Ebenso viele, überwiegend Frauen, betreiben derzeit gar keine private Altersvorsorge. Viele Produkte ermöglichen es, den Sparbetrag durch staatliche Förderung signifikant zu erhöhen.

Deutsche verschenken jährlich 404 Euro pro Kopf – durch falsches Sparen

Dass die Niedrigzinsen quasi jede und jeden etwas angehen, ist noch nicht überall ins Bewusstsein eingesickert. Zumindest ließe sich damit erklären, dass die Deutschen nach wie vor höchst suboptimal sparen, nämlich gern mit Sparbüchern und Tagesgeldkonten. Dort gibt es praktisch keine Zinsen mehr – das Geld verliert durch die Inflation an Kaufkraft, das Vermögen schrumpft also de facto.

Laut einer aktuellen Studie einer Großbank verlieren die Bundesbürger durch diese unverbrüchliche Liebe zum Sparbuch im Durchschnitt pro Jahr und Kopf etwa 404 Euro. Andere Nationen lassen ihr Geld wesentlich effektiver für sich arbeiten, nämlich an den Kapitalmärkten, ohne bei einer Wirtschaftskrise oder einem Börsencrash gleich zu verarmen. Immerhin scheint die Offenheit gegenüber einem Engagement in Wertpapieren hierzulande zu wachsen, wie jüngere Umfragen belegen. Das ist auch deshalb begrüßenswert, weil die Rentenlücke mittel und langfristig immer größer – und der private Spar- und Vorsorgebedarf damit höher – wird.

Persönliche Beratung bleibt deutschen Versicherungskunden wichtig

Eine Befragung von rund 8.000 Versicherten aus acht Ländern – primär auf Kfz-, Wohngebäude- und Hausratversicherungen bezogen – erbrachte kürzlich die Erkenntnis, dass die deutschen Versicherungskunden insbesondere auf zwei Feldern herausstechen: Zum einen liegt der Anteil jener, die die persönliche Vermittleransprache favorisieren, mit 46 Prozent ebenso hoch wie der von Kunden, die bevorzugt online suchen und abschließen. Zum Vergleich: In Großbritannien, wo Versicherungsberater per Honorar entlohnt werden, beträgt das Verhältnis 2 zu 81 Prozent.

Zum anderen legt keine andere Nation einen vergleichbar hohen Wert auf Datenschutz; ein Grund für die Zurückhaltung gegenüber Telematiktarifen in der Kfz-Versicherung. Nur ein Drittel der Deutschen ist prinzipiell bereit, persönliche Daten – unter anderem zum Fahrstil – mit Versicherern zu teilen, um im Gegenzug Prämienrabatte oder individuell gestaltete Produktlösungen zu erhalten. Die größte Offenheit in diesem Punkt zeigen die Chinesen, von denen 57 Prozent ihre Daten teilen würden.

Fondspolicen ohne Garantien im Kommen

Spätestens mit der Corona-bedingten Schuldenexplosion ist klar, dass Null- und Negativzinsen die neue Normalität sind. Damit steigt auch die Offenheit der Anleger und Vorsorgesparer gegenüber einem Engagement an den Kapitalmärkten – sogar ohne Sicherheitsnetz. Ablesen lässt sich dies an den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage unter Maklern: Erstmals gab jeder zweite von ihnen und damit die Mehrheit an, dass Fondspolicen ohne Garantie das am häufigsten vermittelte Produkt in ihrer Altersvorsorgeberatung waren. Fondspolicen mit Garantien folgen kurz dahinter mit 48 Prozent.

Das passt zu jüngsten Umfragen unter Bundesbürgern, wonach die Scheu vor den Kapitalmärkten immer mehr einer grundlegenden Einsicht weicht: dass klassische garantiebewehrte Finanzvehikel wie Sparbuch, Festgeld, Bausparverträge und Lebensversicherungen mit Garantiezins in der Niedrigzinsära in der Regel noch nicht mal mehr zum Inflationsausgleich reichen. Fondspolicen verbinden die Chancen der Kapitalmärkte mit den steuerlichen Vorteilen eines Versicherungsmantels. Ihr Garantieniveau lässt sich den Kundenwünschen anpassen – je niedriger, desto größer das Renditepotenzial.